stilisiertes Männchen mit Wikipedia-Weltkugel – Unternehmensberater Georg Lamerz

Außer Acht lassen? Besser nicht!

Wikipedia ist neben der Webseite des Unternehmens die erste Quelle für Informationen. Dabei nutzen nicht nur Privatpersonen Wikipedia für ihre Recherche. Auch Journalisten und sogar Anwälte ziehen die Enzyklopädie immer wieder als Quelle heran.

Interessant zu beobachten ist auch die Korrelation zwischen Medienberichterstattung und Klickzahlen der entsprechenden Unternehmensartikel. So wurde beispielsweise in einer TV-Dokumentation und einem Spielfilm die Geschichte der Unternehmen Adidas und Puma thematisiert. Rund um dieses Medienevent wurde der Wikipedia-Artikel von Adidas rund 575.000-mal und der Artikel von Puma rund 320.000-mal aufgerufen. Das ist ein Plus von gut 1.500 Prozent zu den Durchschnittsklickzahlen bei Adidas und über 2.500 Prozent bei Puma.1 Gut, wenn an einem solchen Ereignis alle Zahlen, Daten, Fakten stimmen und hier vor allem die Geschichte gut und richtig beschrieben ist.

Das sind aber nicht die einzigen Gründe, die für ein Engagement von Unternehmen bei Wikipedia sprechen. Es gibt zahlreiche weitere Gründe. Die aus meiner Sicht vier entscheidendsten habe ich im Folgenden kurz zusammengefasst.

  1. Informationsquelle Nummer 1

    Wikipedia gehört weltweit zu den am meisten besuchten Webseiten. In Deutschland rankt Wikipedia derzeit auf Platz 7. Damit liegen die Zugriffsraten von Wikipedia noch weit vor denen klassischer Medien. Die Online-Angebote von Spiegel und Bild rangieren beispielsweise auf Platz 13 bzw. 16.2

  2. Google liebt Wikipedia

    Google wertet Wikipedia-Artikel sehr positiv und sie sind damit stets unter den ersten Treffern zu finden. Darüber hinaus bietet Google die ersten Sätze eines Unternehmensartikels in Wikipedia häufig als Teil eines Informationskastens an, der prominent rechts neben den Suchergebnissen angeboten wird. Auch Facebook und sogar Word nutzen Wikipedia-Elemente.

  3. Hohes Vertrauen

    Wikipedia genießt in der öffentlichen Wahrnehmung ein hohes Vertrauen. Dabei schreiben nicht nur Schüler von dort ab. Auch zahlreiche Journalisten nutzen die angebotenen Informationen. Aufgrund des immer höher werdenden Zeitdrucks der Redakteure werden diese Informationen leider nicht immer nochmals verifiziert. Umso wichtiger also, dass alle Fakten stimmen und aktuell sind.

  4. Reputation als Schutz in der Krise

    Ein Unternehmen hat kein Recht an seinem eigenen Artikel und somit können auch unangenehme Fakten oder Skandale Einweg in die Enzyklopädie finden. Dabei werden Skandale und Krisen in Medien nicht immer rein faktenbasiert beschrieben. Mit einer bereits aufgebauten, guten Reputation innerhalb der Wikipedia-Community wird es Unternehmen leichter fallen, eine faktische Beschreibung der Situation zu erreichen und Spekulationen aus dem Artikel herauszuhalten.

Darüber hinaus kann ein guter und informativer Wikipedia-Eintrag aufgrund des hohen Ansehens des Online-Lexikons durchaus einen Imagegewinn für ein Unternehmen darstellen. Einen Imagegewinn, der zum Tragen kommt, wenn Stakeholder nach Informationen des Unternehmens bei Wikipedia suchen.

Wikipedia macht also nicht nur Informationen leicht auffindbar, sondern ein Eintrag kann zudem ganz entscheidend auch zur Reputation des Unternehmens beitragen. Man mag das Online-Lexikon nicht mögen, es vielleicht sogar verteufeln, aber ignorieren sollte man es nicht!

Zurück zu den Wikipedia-Tipps

1 Am Tag der Ausstrahlung wurde der Adidas-Artikel rund 290.000-mal und der Puma-Artikel rund 175.000-mal angeklickt. Die obige Rechnung bezieht darüber hinaus die Klickzahlen der Wochen davor und danach bis zur Normalisierung der Durchschnittsklickzahlen mit ein. Die höheren Klickzahlen in diesen Wochen wurden durch Werbung für das Medienevent und entsprechende Nachberichterstattung gefördert.

2 http://www.alexa.com/topsites/countries/DE