Ringbuch mit Text Don´t forget

Die 7 Don’ts

Auch in der Wikipedia gibt es einige Fallstricke, die man unbedingt beachten sollte. Ich habe im Folgenden die sieben wichtigsten Punkte für die Mitarbeit von Unternehmen zusammengetragen:

  1. Keine Änderung ohne Begründung und Quelle

    Wikipedia ist ein Mitmach-Lexikon, dessen Usern auch die Aufgabe der Kontrolle von Änderungen zukommt. Die Änderungen müssen daher stets begründet bzw. kurz zusammengefasst und mit einer möglichst nachvollziehbaren Quelle belegt werden. Was eine gute Quelle ist, beschreibe ich hier.

  2. Änderungen nur mit dem offiziellen Firmenaccount

    Edits nicht angemeldeter User werden stets besonders kritisch beobachtet. Zudem unterliegen Unternehmen besonderen Transparenzkriterien. Versteckte, vielleicht sogar schönende Änderungen, z.B. ohne Anmeldung oder mit privatem Wikipedia-Account, können zu massivem Reputationsverlust innerhalb der Community und sogar weit darüber hinaus führen. Solche Fälle finden nämlich auch gerne Einzug in die Medienberichterstattung.

  3. Regeln für externe Verlinkungen beachten

    Wikipedia ist eine Enzyklopädie und kein Ort für Linksammlungen. Auch für Verlinkungen auf externe Seiten, die nicht als Quellennachweis dienen, hat die Wikipedia klare Richtlinien erstellt. Am Ende eines Artikels findet sich häufig der Abschnitt Weblinks. Hier sollen Seiten verlinkt werden, die Informationen zum genauen Artikelthema beinhalten, die beispielsweise aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht in den Artikel selbst integriert werden. Aber auch diese weiterführenden Informationen müssen enzyklopädische Relevanz besitzen. Ein Beispiel: Ein Link zur Seite eines Herstellers von Autoreifen, hat nichts auf der Wikipedia-Seite zu Autoreifen zu suchen. Ein Link zu einem Leitfaden des ADAC zur Bezeichnungen von Reifen im Fahrzeugschein oder auf dem Reifen selbst hingegen schon.

  4. Nur eigene Inhalte verwenden

    Bilder und auch Artikeltexte unterliegen üblicherweise einer Creative-Commons-Lizenz und dürfen so von jedem mit Quellenangabe frei genutzt werden. Ganz im Gegensatz zu Texten einer Homepage, die dem Urheberrecht des Autors unterliegen. Auch wenn das Urheberrecht der Webseiteninhalte bei den Unternehmen liegt, können diese Inhalte nach dem Einfügen in die Wikipedia auch von anderen frei verwendet werden. Distanzieren Sie sich also am besten von vornherein vom Kopieren von Inhalten der eigenen Webseite – sprachlich entsprechen diese meist sowieso nicht den Kriterien der Wikipedia. Auch Bilder und Videos sind in der Wikipedia mit Quellenangabe meist frei verwendbar. Beim Hochladen von unternehmenseigenen Bildern und Videos räumt man allen Nutzern daher weitgehende Nutzungsrechte ein. Von selbst versteht sich natürlich, dass man keine Inhalte hochlädt, dessen Urheberrecht man nicht besitzt.

  5. Keine geringfügigen Edits in mehreren Schritten

    In der Wikipedia ist es nicht gerne gesehen, dass man nach jeder Mini-Änderungen „zwischenspeichert“. Setzen Sie daher also zunächst alle gewünschten Änderungen um, kontrollieren Sie diese noch einmal in der Vorschau und klicken erst dann auf speichern.

  6. Kein Sie, nur Du

    Wikipedianer reden sich mit Du an. Ein Sie wirkt stark befremdlich und auch Unternehmen sollten sich daher auf diese Gepflogenheit einlassen und ebenfalls auf das Sie verzichten; auch wenn es komisch erscheinen mag. Darüber hinaus kann der Ton innerhalb der Community manchmal ruppig werden. Gelassenheit und faktenbasierte Kommunikation sind dann entscheidend.

  7. Keine werbenden Aussagen

    Werbende Aussagen oder der sogenannte PR-Sprech ist ein No-Go in der Wikipedia. Die Community legt sehr großen Wert auf den Neutral Point Of View (NPOV). Edits, die nicht entsprechend neutral formuliert sind, werden häufig gar nicht erst übernommen oder führen im schlimmsten Fall sogar zur Sperrung des Accounts.

Sofern man sich aber an die Richtlinien und Vorgaben der Community hält, steht einer Mitwirkung nichts im Wege. Unternehmen sollten ihre Mitwirkung nicht als Möglichkeit zur Optimierung der Außendarstellung des eigenen Unternehmens verstehen, sondern sich als Teil der Community sehen, der dazu beiträgt, vorhandenes Wissen neutral und frei zugänglich der Welt zur Verfügung zu stellen.

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