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Warum man nicht leichtfertig die Wikipedia editieren sollte

Alle Änderungen an der Wikipedia werden gespeichert, sodass man jede ältere Version eines Artikels wiederherstellen und jede Änderung, auch jeden Versuch, nachvollziehen kann. Dazu werden die Zeit der Änderung und der Benutzername gespeichert. Ist der Editor eines Artikels nicht als User eingeloggt, wird statt des Namens seine IP-Adresse gespeichert. Diese Informationen sind öffentlich verfügbar. Da die IP-Adresse, eine Art Telefonnummer, Privatkunden bei jeder Einwahl ins Internet dynamisch zugeteilt wird bzw. nach 24 Stunden in den meisten Fällen neu vergeben wird, ist für den normalen User nicht nachvollziehbar wer sich hinter der IP-Adresse verbirgt. Firmen-Computernetzwerke verfügen hingegen häufig über feste IP-Adressen. Diese lassen sich mit einem Klick der betreffenden Firma zuordnen. Mit Whois von Heise hat Wikipedia sogar ein Tool dafür in seine Seite eingebunden.

Anonyme Änderungen verraten sich oft durch einseitigen Stil oder Unkenntnis inhaltlicher, struktureller oder formaler Kriterien der Wikipedia. Das ist nicht nur peinlich, sondern macht die zuständigen Sichter auch skeptisch gegenüber allen folgenden Änderungen. Änderungen, die die Qualitätskriterien nicht erfüllen, werden rückgängig gemacht und verschwenden Ressourcen. Im schlimmsten Fall findet eine Änderung über eine IP-Adresse des Unternehmens, die z.B. eine Passage zur Kritik gelöscht hat, sogar ihren Weg in die klassischen Medien.

Oft editieren Mitarbeiter außerhalb der Unternehmenskommunikation Wikipedia-Artikel über ihre Firma, ihre Branche oder ihr Fachgebiet. Eine Social-Media-Policy sollte die Mitarbeiter über Auswirkungen ihres Online-Handelns aufklären und klare Richtlinien zu Dos und Don'ts vorgeben. Diese helfen nicht nur ungewünschtes Verhalten der Mitarbeiter zu verhindern, sondern sie können im Krisenfall auch die Reputation des Unternehmens schützen. Denn jeder wird verstehen, dass man Leitfäden Mitarbeitern zwar an die Hand gibt und um Einhaltung bittet, aber man Mitarbeiter weder zu 100 Prozent kontrollieren kann noch will.

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